26.09.2020
Zusammenarbeit im Spannungsfeld von theologisch-kultureller Viefalt
Unter diesem Motto trafen sich 42 evang. Theologen, Gemeindepastoren und Missionare aus arabisch-sprachigen und deutschen Gemeinden vom 17.-19.9.2020 in Ewersbach. Veranstalter war das vor fünf Jahren gegründete Arabisch-Deutsche Evangeliums-Forum (ADEF e.V., http://adef-ev.de ).
In den letzten Jahren ist die Zahl arabisch-sprachiger Christen in Deutschland deutlich gewachsen, doch war die Zusammenarbeit zwischen arabisch-sprachigen Gemeinden in Deutschland, sowie zwischen arabisch- und deutschsprachigen Christen noch wenig entwickelt. „Unsere Kultur und Persönlichkeit darf den Früchten des Heiligen Geistes in unserem Leben nicht im Wege stehen“, forderte Dr. Marwan Qandah, Badenweiler. Und Naschat Haddad, Ludwigsburg, ergänzte: „Unsere Aufgabe als gläubige Christen beider Kulturen lautet, die Integration auf der Basis der biblischen Lehre zu bauen, in dem der Ausländer zu Jesus und zu seinem Leib in Deutschland findet.“
Mehrere der 22 Redner des Symposiums wiesen darauf hin, dass kulturelle Unterschiede, Angst vor Verlust der Identität und/oder ein starkes Leiterverständnis immer wieder zu Spannungen geführt und zur Zersplitterung beigetragen haben, obwohl man sich in Christus eins wusste.
„Wir müssen unsere Identität in Christus finden. Die größte Herausforderung, besonders für die Jugend mit Migrationshintergrund, besteht darin, ihre Identität zu finden“, mahnte Hussam Chamoun, Münster. Und Dr. Roland Werner, Marburg, erinnerte: „Das Neutestamentlich-Normale ist Teamleitung. Nötig ist „pneumatisch-gemeinschaftliche“ Leitung, in der Jesus im Zentrum steht“. Mehrere Redner betonten die Notwendigkeit von effektiver Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und die besonderen Gelegenheiten unserer Zeit zu nutzen. „Wir, deutsche und arabisch-sprachige Geschwister wollen voneinander und miteinander lernen und wollen gemeinsam ein starkes Zeugnis für diese Welt sein“, betonte Dr. Hans-Georg Wünch, Wölmersen, gegenüber den Teilnehmenden. „Nur gemeinsam können wir dem großen Auftrag gerecht werden. Gemeinsam erreichen wir Synergien, viel mehr als nur die Summe der einzelnen Aktivitäten“, erklärte Dr. Detlef Blöcher, Sinsheim. Der ADEF-Vorsitzende Willi Ferderer, Haiger, zog ein positives Resümee: „Die persönlichen Begegnungen auf dem Symposium haben zum gegenseitigen Kennenlernen beigetragen, Vertrauen wachsen lassen und den Willen gestärkt, noch viel intensiver zusammenzuarbeiten“ und lud für 16.-18. September 2021 zu einem weiteren Symposium ein.